Samsung Galaxy Z Flip 5 gegen Flip 6: Test-Duell der handlichen Klapphandys (2024)

Das

ist das neuste kleine Falthandy aus dem Hause Samsung, gewissermaßen das Geschwisterchen des großen

. Auf den ersten Blick sind Konzept und Design im Vergleich zum Vorgängermodell

identisch – aber gibt es Unterschiede im Detail? Der Test liefert hier einige Fakten zutage, die so nicht sofort offenkundig sind.

Ausgeklappt zeigen beide ein großes 6,7-Zoll-Faltdisplay, so wie sonst bei Flaggschiff-Smartphones wie dem

oder

. Zusammengeklappt aber werden beide zu kleinen Pummelchen, passen in jede Hosentasche – greifen so die Stärken klassischer Klapphandys auf. Dennoch gibt es auf der Außenseite ein im Vergleich zu früheren Flip-Varianten recht großes Display (3,4 Zoll). Vollwertiger Zugriff auf alle Apps ist hier nicht möglich. Stattdessen werden Infos angezeigt und über interaktive Widgets lassen sich manche Funktionen auch direkt ausführen, ohne das Handy auszuklappen. Ausgewählte Apps laufen mit Abstrichen auch auf dem Mini-Display. Das Flip 6 kommt mit einer etwas neueren Software, OneUI 6.1.1 (, das der neuen

und

einige KI-Extras spendiert) – das Flip 5 bekommt diese neue Version erst später per Update.

Beide Modelle tragen im Inneren ein konstrast- und farbstarkes Faltdisplay mit 6,7 Zoll Diagonale, Super-AMOLED-Technik und einer hohen Schärfe von 426 ppi. Im Test-Labor legte das Flip 6 dennoch eine weitaus höhere Helligkeit an den Tag. Mit normalen Inhalten sind bis zu 2.540 Candela je Quadratmeter drin, beim Flip 5 sind es nur 1.724 cd/m2 – auch das ist ein exzellenter Wert. Doch an hellen Sonnentagen bietet das Flip 6 dann noch mal mehr Strahlkraft.

Zwischenstand: 0:1 im Duell Flip 5 vs. Flip 6 dank des helleren Displays.

Beide Modelle haben auf der Außenseite jeweils zwei Kameras: eine Haupt- und eine Ultraweitwinkel-Kamera. Beim Flip 6 steckt hinter beiden ein 12-Megapixel-Sensor, der Hauptkamera des Flip 6 spendierte Samsung ein Upgrade auf 50 Megapixel. In früheren Tests haben sich mehr Megapixel nicht immer in besserer Bildqualität ausgezahlt. Doch bei den Szenarien im Test-Labor war die Kamera des Flip 6 in allen wichtigen Punkten tatsächlich besser: Deutlich fiel der Unterschied bei wenig Licht und vor allem beim Zoom aus. Hier bietet die höhere Auflösung des Sensors mehr Schärfereserven und Möglichkeiten, mehrere Pixel zum Einfangen von mehr Lichtquanten zusammenzufassen. Da die Hauptkamera auch für Selfies im geschlossenen Zustand verwendet wird, ist der Zuwachs an Qualität besonders wertvoll.

Zwischenstand: 0:2 im Duell Flip 5 vs. Flip 6 aufgrund der besseren Hauptkamera.

Das Flip 6 hat auf dem Papier einen größeren Akku, die Kapazität erreicht hier 4.000 Milliamperestunden (mAh) – beim Flip 5 sind es 3.700 mAh. Gegenüber Handys ohne Faltdisplay wie dem

oder dem

, die beide auf 5.000 mAh kommen, sind Faltdisplays in dieser Disziplin immer noch im Nachteil. Mit einer Laufzeit von 11:55 Stunden erreichte das Flip 6 im Test-Durchlauf dennoch ein exzellentes Ergebnis. Das Flip 5 ist mit 9:32 Stunden klarer Verlierer.

Zwischenstand: 0:3 im Duell Flip 5 vs. Flip 6 dank des stärkeren Akkus des Nachfolgers.

Vorweg: Beide Smartphones haben sehr schnelle Prozessoren mit sehr guten Temponoten – das Flip 5 besitzt den Snapdragon 8 Gen 2, das Flip 6 den Snapdragon 8 Gen 3. Im Alltag sind die Unterschiede also nicht spürbar. Doch im Direktvergleich ist das Flip 6 tatsächlich schneller. Außerdem arbeitet es offenbar stromsparender, das trägt zu einer längeren Laufzeit bei.

Der Tempovorsprung ist minimal, dennoch erhöht das Flip 6 seinen Vorsprung – Zwischenstand: 0:4 im Duell Flip 5 vs. Flip 6.

Die Alltagstauglichkeit hat viele Facetten. So haben beide Modelle gegenüber normalen Smartphones einen Riesenvorteil: Sie passen trotz großem (Innen-)Display in die Hosentasche und bieten auch zugeklappt einige Funktionen wie Selfie-Fotos, Info-Anzeige oder Schnellantworten. Leider ist es bei keinem der beiden möglich, einhändig über eine bestimmte Geste oder einen Knopfdruck die Klappe zu öffnen – dafür braucht es stets noch die zweite Hand. Beim Flip 5 ist es jedoch leichter, mit dem Finger zwischen die beiden Gehäusehälften zu gelangen.

Faltdisplays sind immer noch empfindlicher als normale Displays. Beide sind zwar wasserdicht und das Flip 6 ist erstmals mit Schutzklasse 4 gegen Fremdkörper zertifiziert. Doch die schützt weder gegen feinen Staub noch gegen Sand vom Spielplatz oder Strand. Denn in dieser Schutzklasse sind nur Fremdkörper über 1 Millimeter Durchmesser ausgeschlossen, üblicher Sandstrand liegt aber größtenteils bei einer Korngröße von unter 0,6 Millimetern. Das Flip 6 hat einen weiteren Vorteil: Die Delle, die an der Stelle entsteht, an der das Faltdisplay geknickt wird, stört beim Hinüberstreichen (etwa beim Scrollen) deutlich weniger. Unterm Strich sind die Unterschiede aber nicht gewaltig.

Klein und praktisch, aber empfindlich – die Alltagstauglichkeit beider Modelle ist vergleichbar, beide bekommen einen Punkt. Zwischenstand: 1:5 im Duell Flip 5 vs. Flip 6.

Die Unterschiede sind nicht gewaltig, doch das

ist dem Vorgänger in allen wichtigen Punkten überlegen, deutlich vor allem bei Akku und Kamera-Zoom. Nur im Preisvergleich liegt das Flip 5 vorn. Zum Testzeitpunkt (Stand: August 2024) kostete das

bei größeren Händlern noch 729 Euro, das Flip 6 ist mit 849 Euro mehr als 100 Euro teurer. Immerhin: Gegenüber Samsungs Preisempfehlung (1.199 Euro) ist das Flip 6 schon 350 Euro günstiger geworden – und der Hersteller garantiert Android-Updates bis Anfang 2031.